Aus der Idee von Nigel Cox und Peter Schroeder, nach
langjähriger Pause mal wieder einen Triathlon zu bestreiten, haben sich
gemeinsame Trainings und Wettkampfteilnahmen einer Gruppe von
Siemensianern entwickelt, die am 31.August und am 7.September 2008 mit
erfolgreichen Triathlonteilnahmen und "Finishs" ihren vorläufigen
Höhepunkt gefunden haben.
Aber der Reihe nach: Schon im Frühjahr 2007 fassten Nigel und Peter den
Entschluss, einen Triathlon anzugehen. Etwa 15 Jahre zurückliegende
Erfahrungen mit sogenannten "Kurztriathlons"(heute auch "Olympische
Distanz" genannt) über zirka 1,5km Schwimmen, 40km Radfahren und 10km
Laufen sowie die realistische Einschätzung der eigenen Grenzen
verhinderten die Anmeldung bei einem Ironman-Wettbewerb über die
berühmten 3,8km Schwimmen, 180km Rad und 42km Laufen. Die Auswahl fiel
ersatzweise auf den Nibelungen-Triathlon in Xanten über die Olympische
Distanz.
Tatsächlich gingen Nigel und Peter am 9.September 2007 an den Start -
bestens unterstützt und angefeuert von Isabell Böer. Ein erfolgreiches
Finish blieb Nigel vorbehalten, Peter stieg nach dem Schwimmen geplant
aus - ein bei einem Trainingsunfall zwei Monate zuvor gebrochener
Oberschenkel war zwar gut verschraubt, ließ aber noch kein Rennradeln
und kein Laufen zu. Nigels guter Wettkampf und die tolle Veranstaltung
bestärkten jedoch den Entschluss, 2008 wieder komplett anzutreten. Auch
Isabell würde sich dann nicht mehr auf die Zuschauerrolle beschränken...
Den langen Winter und das kühle Frühjahr nutzten die Sportler auf ganz
unterschiedliche Art. Das Spektrum erstreckte sich von konsequentem
Nichtstun über Wieder-Laufen-Lernen bis hin zur Marathonvorbereitung.
Gemeinsamer Nenner waren gelegentliche, gemeinsame Schwimmbadbesuche, um
an der Schwimmtechnik zu feilen.
Irgendwann wurde es dann doch heller und wärmer und die Wettkämpfe
begannen: Zum Auftakt legte Nigel im Mai mit 3:58h ein tolles Debüt beim
anspruchsvollen Ruhrmarathon hin.
Erste Schritte in Richtung Ausdauermehrkampf unternahmen Isabell und
Peter, als sie am 1.Juni in Köln-Fühlingen an einem Swin&Run, einer Art
Triathlon ohne Radfahren, teilnahmen. Für Isabell war die kurze
Wettkampfvariante mit 1km Schwimmen und 7km Laufen die erste Erfahrung
im offenen Gewässer und im Wechsel von einer Ausdauerbelastung auf die
andere. Peter testete sich und seine Knochen erfolgreich auf der langen
Strecke mit 4km Schwimmen in 1:10 h und dem anschließenden Halbmarathon
(21km) in 1:53 h.
Die nächsten Wochen waren geprägt durch häufige Radfahrten und
Teilnahmen an Laufwettkämpfen in Saarn und bei Tengelmann. Dabei
verstärkte uns Ralf Bell, der inzwischen ebenfalls Triathlon-infiziert
war und neben seinem Lauftraining auch konsequent Rad fuhr sowie seine
Schwimmtechnik verbesserte.
Relativ spontan nutzten Isabell, Nigel und Peter die Möglichkeit, am
3.August im Münsterländischen Sassenberg zu starten. Isabell gelang ein
schöner Triathloneinstand auf der Volksdistanz (0,5-23-5). Willkommen im
Kreis der Triathleten, Isabell! Auf der Olympischen Distanz freute sich
Peter über das gute Finish seines ersten Triathlons nach 13 Jahren;
Nigel konnte seine Leistungen vom Vorjahr verbessern. Alle drei genossen
die tolle Wettkampfatmosphäre im Münsterland.
Vier Wochen später starteten Nigel, Ralf und Peter gemeinsam in Krefeld
auf der Olympischen Distanz. Nigel brachte zwischenzeitlich auch seinen
ehemaligen Parktikanten und jetzigen Doktoranden Philipp Nörtershäuser
mit ins Team, so dass hier vier Siemensianer bei hochsommerlichen 30
Grad um Ruhm und Ehre wettkämpften. Schon beim Schwimmstart musste
Triathlon-Einsteiger Ralf Härte beweisen: wie nur wenige andere Starter
begab er sich ohne wärmenden Neoprenanzug ins recht kühle Nass der
Krefelder Regattabahn. Zwischen ihm und Nigel entwickelte sich ein
spannender Zweikampf: Ralf kam mit zweieinhalb Minuten Vorsprung aus dem
Wasser, aber Nigel startete eine tolle Aufholjagd auf dem windigen
Vier-Runden-Rad-Kurs und erreichte fast zeitgleich mit Ralf den Wechsel.
Leider musste Nigel für seinen starken Radsplit zahlen und blieb beim
Laufen weit unter seinen Möglichkeiten. Er zeigte aber echten
Triathlon-Kampfgeist und finishte noch im Mittelfeld! Auch für Ralf war
der Lauf härter als er ihn sich vorgestellt hatte. Dennoch gelang ihm
bei seiner Premiere ein Zieleinlauf im guten Mittelfeld - herzlichen
Glückwunsch, Triathlet!
Philipp zeigte uns, was ein Mitglied der Mülheimer
Renn-Ruder-Gemeinschaft außer Rudern drauf hat, zog beim Schwimmen
uneinholbar davon und legte auch die schnellste Laufzeit im Team hin.
Peters zügiges Radeln verringerte den Vorsprung zwischenzeitlich zwar
auf zwei Minuten, er konnte aber beim Laufen nicht verhindern, dass
Philipp schließlich mit vier Minuten Vorsprung ins Ziel kam. Peter
erreichte als 39ster noch einen Platz im vorderen Viertel des
Teilnehmerfeldes, während Phillip auf Platz 26 unter 176 Finishern fast
schon zur Spitze des Feldes gehörte.
Höhepunkt und Abschluss der Triathlon-Saison 2008 sollte für das kleine
Siemens-Team der Xantener Nibelungen-Triathlon werden, der im Vorjahr
Anlass für die Wiederaufnahme der Triathlonaktivitäten bildete. Ralf
hatte aus privaten Gründen keinen Start geplant, dafür fieberte Isabell
ihrem ersten Triathlon über die Olympische Distanz entgegen. Dieser
Wettkampftag sollte nichts für Warmduscher werden...
Um 6Uhr15 fuhren wir in Mülheim ab, da die reiferen Jungs in der
Altersklasse 40 Jahre aufwärts, also Nigel und Peter, schon um 8Uhr30
bei 15 Grad Lufttemperatur ins etwa 20 Grad warme Wasser der Xantener
Südsee gejagt wurden. Die Altersklasse der 20-30-jährigen - hier trat
Philipp an - startete erst um 9:15 Uhr, so dass kein direktes Rennen
ausgetragen wurde. Isabell wurde kurz nach 10Uhr ins Wasser gelassen.
Wir alle freuten uns nach dem Schwimmen über eine erfrischende
Radausfahrt bei heftigem Südwestwind. Erwähnt werden muss, dass
Triathleten häufig die Radbekleidung schon unter dem
Neopren-Schwimmanzug tragen. Man steigt also mit einem nicht mehr ganz
trockenen, Strampelanzug-ähnlichen Einteiler aufs Rad, um bei
Geschwindigkeiten deutlich über Hollandrad-Tempo trocken geblasen zu
werden. Diskussionen, ob man nicht vielleicht doch mit Windjacke fahren
sollte, wurden im Keim erstickt - wenn's zu kühl ist, muss man halt
fester in die Pedale treten, das heizt von innen. Spätestens beim 10km
Lauf wird einem dann auch wieder so richtig warm...
Isabell hat das mit dem feste In-die-Pedale-Treten so stark beherzigt,
dass ihr zweimal die Kette abgesprungen ist. Sie zeigte Biss und ließ
sich davon nicht unterkriegen. Allerdings wurden die abschließenden 10km
des Laufs sehr lang - auch ein sogenannter Kurztriathlon dauert für die
meisten Athleten zwei bis über drei Stunden! Isabell finishte trotz
dieser neuen Erfahrung zehn Minuten schneller, als Sie sich vorgenommen
hatte. Bejubelt und angefeuert von Nigel, Peter und Philipp kam sie nach
3:05 h als frischgebackene Kurztriathletin ins Ziel!
Die Jungs hatten Ihre Rennen schon vorher erfolgreich zu Ende gebracht.
Nigel baute seine Vorjahresleistung um 5 Minuten aus - insbesondere sein
Schwimmen ist wesentlich besser geworden! Hier zahlte sich das
konsequente Technik-Training aus. Auch das Radfahren war trotz des zum
Teil brutalen Gegenwinds um fast 3 Minuten deutlich schneller als im
Vorjahr. Das leicht schwächere Laufergebnis führen
Siemens-Trainingsexperten auf Nigels Marathon im Mai zurück, nach dem er
sich keine echte Erholungspause gegönnt hat.
Bei zeitgleichem Start hätte sich ein spannendes Rennen zwischen Peter
und Philipp ergeben. Philipp legte erneut die beste Schwimmzeit hin,
Peters Schwimmen dauerte diesmal jedoch nur etwa 1 Minute länger. Wegen
der verschiedenen Startzeiten kam es leider zu keinem unmittelbaren
Vergleich, virtuell holte Peter Philipp jedoch auf dem Rad ein und baute
sogar einen Vorsprung auf. Zu Fuß war Philipp wiederum etwa eineinhalb
Minuten schneller als Peter, das reichte jedoch insgesamt nicht aus: im
Ziel blieb Peter ein Vorsprung von zwei Minuten.
Die Triathlon-Saison 2008 hat allen Beteiligten viel Spaß und Freude
gemacht. Unsere gute Wettkampfform nutzen wir im Herbst noch für einige
Laufwettbewerbe, bevor wir uns an die Planung des nächsten
Wettkampfjahrs machen. Interessenten sind herzlich wilkommen!
Ansprechpartner: Nigel Cox, Isabell Böer, Ralf Bell, Peter Schroeder
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